Ein Herbstwochenende in Franken – mit dem Wohnmobil auf Heimattour!
Bekanntlich muss man nicht immer in die Ferne schweifen, das Gute liegt oftmals so nah und deshalb ging es diesmal auf einen Kurztrip durch Franken und bayrisch Schwaben.
Aus der Nähe von Nürnberg kommend, erreichten wir Freitagabend das kleine Städtchen Wolframs-Eschenbach in weniger als einer Stunde Fahrzeit. Der Ort liegt im Landkreis Ansbach, unweit des fränkischen Seenlandes und gehört zur Metropolregion Nürnberg. Benannt ist er nach dem gleichnamigen Parzivaldichter Wolfram Eschenbach.
Ein wirklich außergewöhnlich schöner Wohnmobilstellplatz am Ortsrand bietet genau das, was sich Wohnmobil-Reisende immer wünschen: eine grüne, ruhige Lage am Ortsrand, sehr gepflegte, einzeln abgetrennte Stellplätze mit Stromanschluss, Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, extrem saubere Dusch- und WC Räume, Waschmaschine und Trockner vor Ort und tolle Spaziermöglichkeiten mit den Hunden direkt vom Stellplatz aus. Und auch an tolle Details wie ein Münz-Wechselautomat wurde hier gedacht. Der Preis ist mit 8 Euro für 24 Stunden mehr als fair, so dass wir den Stellplatz absolut empfehlen und jederzeit wieder anfahren würden.
Ein gemütliches und sehr leckeres Abendessen im Restaurant „Alte Vogtei“ kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen.
Am Samstagmorgen ging es für uns weiter nach Dinkelsbühl, nur etwa 40 Fahrminuten entfernt. Dinkelsbühl wurde schon mehrfach als „schönste Altstadt Deutschlands“ ernannt und das sicherlich zurecht. Der Ort liegt an der „Romantischen Strasse“ und erfreut sich ganzjährig über viele (internationale) Besucher. Kein Wunder, denn die verwinkelten Gassen, kopfsteingepflasterte Plätze, unzähligen wunderschöne Fachwerkhäuser und das beeindruckende Münster bieten viele Höhepunkte während des Stadtspaziergangs. Entlang der fast vollständig erhaltenen Mauer, wo Türme und Tore in kurzen Abständen folgen, entlang der Wassergräben oder am Ufer der Wörnitz fühlt man sich fast wie einer Märchenwelt oder eben ins Mittelalter zurückversetzt.
Stellplatz-technisch bietet Dinkelsbühl zwei zentrumsnahe Optionen, wobei beide stets gut frequentiert und oft komplett belegt sind. Frühzeitig kommen ist daher empfehlenswert. Da wir nicht in Dinkelsbühl übernachten wollten, entschieden wir uns für den Stellplatz P2a an der Mönchsrother Strasse. Dort kann man auch stundenweise stehen, was sich für den Stadtbummel durchaus anbietet.
So ging es dann für uns aber Samstagabend noch weiter nach Nördlingen, etwa 30 KM weiter entlang der Romantischen Strasse. Nördlingen bietet einen zentral gelegenen, aber insgesamt etwas kargen Wohnmobilstellplatz am Rande der Stadtmauer. Strom und öffentliche Toiletten sind vorhanden, wirklich „schön“ ist der Stellplatz aber nicht. Dafür bietet Nördlingen wirklich viel Sehenswertes. So kann man beispielsweise die komplette Stadtmauer rund um Nördlingen entlanglaufen. Sie ist die einzige Stadtmauer Deutschlands, die einen vollständig erhaltenen, begehbaren und überdachten Wehrgang besitzt. Sie umschließt die komplette mittelalterliche Altstadt und ist auf einer Länge von knapp 3 Kilometern durchgängig begehbar. Zur Stadtmauer gehören außerdem fünf Tore mit vier Tortürmen, elf weitere Türme und zwei Bastionen.
Ein Bummel durch die Gassen der charmanten Altstadt, der Besuch der Kirche St. Georg und dem 90 Meter hohen Kirchturm, der von den Einheimischen nur „Daniel“ genannt wird, lohnt sich ebenso. Vom Kirchturm aus hat man einen tollen Blick über die Dächer von Nördlingen und auch über den Geopark Ries. Außerdem kann man aus dieser Höhe auch die kreisrunde Form der Altstadt gut erkennen.
Zum Abschluss unserer Wochenendtour sollte es dann am Sonntag noch in den Geopark Ries gehen, um dort etwas zu wandern. Kurz zum Hintergrund: Vor etwa 14,6 Millionen Jahren schlug in Donau-Ries ein Meteorit ein, der einen fast kreisrunden Krater mit einem Durchmesser von rund 22 Kilometern hinterlassen hat. Dieser ist heute weltweit einer der am besten erhaltenen Krater seiner Größe namens Geopark Ries.
Wir haben uns für den Bockberg-Rundweg ab der Burg Harburg entschieden. Direkt an der Burg gibt es einen extra Parkplatzabschnitt für Wohnmobile. Der Rundweg führt etwa 11 Km lang durch abwechslungsreiches Gelände und bietet eine tolle Aussicht, denn vom Bockberg aus hat man einen Blick weit ins Ries, über das Wörnitztal und nach Donauwörth. Der Bockberg befindet sich am südöstlichen Rand des Rieskraters und ist mit 562 Metern eine der höchsten Erhebungen Nordschwabens.
Auch während der Wanderung zeigte sich der Herbst von seiner schönsten Seite und wir konnten rundum entspannt und happy den ausnahmsweise sehr kurzen Heimweg antreten.
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